Jan Muches Bilder haben nahezu immer etwas abstrakt-architektonisches inne. Im Zentrum stehen Formen, die an Stahlbau Konstrukte erinnern, aber nicht nur. Bei genauerem Blick erkennt man im Hintergrund grafische Elemente, wie Pflanzenblätter oder Ornamente. Darüber liegen Porträts, mal farblich abgehoben, mal in den Hintergrund integriert, sodass die Porträtierten eins werden mit dem Hintergrund, darin aufgehen und darin verschwinden. Und in diesem Eins-Werden von Form, Hintergrund, Farbe, Figur und Komposition, also Zusammensetzung, liegt eventuell die tiefergehende Message der Arbeiten: der Mensch zwischen Selbstfindung, Arbeit und ökonomischer, sowie ökologischer Ausbeutung. Der Mensch fällt aus der industriellen Produktion heraus, weil er nicht mehr gebraucht wird. Was fangen wir mit der neu gewonnen Zeit an, wenn KI und Maschinen unsere Arbeit übernehmen, uns abnehmen? Kehren wir zurück zur Religion, so wie im Bild „Segen“? Eindeutig sind die Bilder jedenfalls nicht. Sie laden ein mit unseren Assoziationen zu spielen und sich darin irgendwo selbst wiederzufinden.