Ausstellung vom 6. September bis zum 25. Oktober 2025.
Sebastian Meschenmoser | Ich erinnere mich nicht.
Vor 20 Jahren haben Sebastian Meschenmoser und ich unsere erste gemeinsame Ausstellung in der Galerie Greulich gemacht. Damals war Sebastian in den letzten Zügen seines Studiums an der Kunsthochschule Mainz. Seitdem sind wir eine gute Strecke gemeinsam durch die Kunstwelt geschritten. Wir haben beide viel entdeckt, gemacht und gelernt. Wir waren auf vielen gemeinsamen Messen, haben Kataloge, Bücher und Museumsausstellungen realisiert. Wir haben viele spannende Menschen über Sebastians Malerei kennengelernt – das hat immer sehr viel Spaß gemacht. Sebastian hat sich als Künstler stets weiterentwickelt. Für mich ist es spannend, mitzuerleben, wie Sebastian sich inhaltlich seinen eigenen Kosmos schafft und wie er seiner Kunst immer wieder neue formale Aspekte verleiht, durch das, was ihn inspiriert und antreibt. Ich danke ihm sehr für dieses Erleben.
Jetzt wollen wir nach vorne schauen, sehen, was es Neues gibt. Sebastian hat die Ausstellung „Ich erinnere mich nicht.“ zum Anlass genommen, malerisch über seine Kunst zu reflektieren.
Was das meint? In der Ausstellung sehen wir einige bekannte Motive in neuer malerischer Umsetzung. Es gibt kleine Figuren und Landschaften, die an vergangene Werkgruppen erinnern. Das ist kalkuliert, macht sich jedoch nicht zu wichtig. Die neue Ausstellung lebt sehr stark von einem surrealistischen Moment, von der Kraft der Imagination und des Unbestimmten. Das geht bis hin zum Pinselstrich, der in diesen Arbeiten noch souveräner und freier geworden ist. Insofern ist diese Ausstellung ein Höhepunkt in Sebastians bisherigem Schaffen. Er konzentriert sich auf Weniges, die Kompositionen sind fast klassisch austariert. Hat er da noch etwas zum Hier und Jetzt beizufügen? Die Frage steht im Raum, und ich kann sie ganz entschieden bejahen. Sebastian ist kein Lifestyle-Künstler, und das ist sein entscheidender Vorteil. Seine Malerei und sein inhaltlicher Ansatz sind jedoch entschieden gegenwärtig. Gerade das Disparate und scheinbar Widersprüchliche seiner Gemälde ist ein Gleichnis auf die heutige Gefühlslage und damit ist seine Kunst Gegenwartskunst im besten Sinne.