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Editionen – Einstieg in die Kuntsammlung

Neben dem klassischen Kunstwerk, das in den meisten Fällen nur einmal als Original existiert (Unikat), gibt es auch sogenannte Editionen. Aber was das eigentlich ist und wieso diese sich besonders gut für Einsteiger*innen in die Kunstsammlung eignen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Als Editionen bezeichnet man in der Kunst Auflagen von einem Werk, die in ihrer Grundform identisch sind. Beispielsweise gibt es eine Zeichnung, die 5-, 10- oder 20-fach vervielfältigt und leicht abgewandelt werden können. Das kann dann so aussehen, dass ich ein Motiv von einem Baum habe, der Hintergrund aber ist auf der einen Ausgabe blau und auf einer anderen gelb. Im Fall von Lithografien, kann jeder Druck etwas anders aussehen, da mal die Farbe dünner und mal dicker aufgetragen wurde.

Bekannte Beispiele dafür sind die Arbeiten von Andy Warhol. In einem Druckverfahren hat der amerikanische Künstler seine Motive immer wieder vervielfältigt, wobei keines dem anderen exakt identisch war. Im Beispiel der „Ten Marylins“ von 1967 ist Marylin Monroe zehnmal abgebildet, alle Porträts sind aber in andere Farben getaucht. Bei genauerer Betrachtung sieht man auch kleinere Abweichung des Porträts selbst. Sicherlich eignen sich Warhols Editionen nicht als Einstieg in den Kunstmarkt, sie sind schlicht zu teuer.

Übrigens, die „Ten Marylins“ sind derzeit noch bis zum 15. Oktober 2023 im Kunstmuseum Lindau am Bodensee zu sehen.

Warhols Editionen sollten nicht verwechselt werden mit den Editionen, von denen wir hier sprechen. Da es auch die „Ten Marylins“ nur einmal in ihrer Ausführung gibt, handelt es sich trotzdem eher um Unikate als um Editionen in unserem Verständnis. Die Originalwerke, von denen keine Kopien erstellt wurden – bitte nicht verwechseln mit Posterdrucken, die ich an jeder Ecke kaufen kann – haben aufgrund ihrer Einmaligkeit, den höchsten Wert für Sammler*innen.

Sobald Künstler*innen sich dazu entscheiden ihre Arbeit als Auflage anzufertigen sprechen wir von Limitierung oder Editionen. Insbesondere Fotografien oder digitale Arbeiten können in der Theorie beliebig oft kopiert werden. Für Sammler*innen aber sind unbegrenzte Auflagen in der Regel nicht interessant, da der Wert des Kunstobjektes sinkt, um so öfters dieses existiert. Im Kunstmarkt hat sich daher eine Limitierung etabliert, die sich meist zwischen 10 und 300 Exemplaren bewegt.

Vor allem bei einer manuellen Anfertigung in Serie, kann es eben zu oben genannten Abweichungen kommen. Das macht die Auflage (gesamte Menge aller Kopien) für die Käufer*innen interessanter. Ebenso wenn sich Künstler*innen bewusst dazu entscheiden farbliche Abweichungen mit einzubinden.

Da Editionen in mehrfacher Ausgabe existieren, sind diese erschwinglicher zu erwerben als ein Unikat. Bei uns in der Galerie fangen zum Beispiel die Editionen von Philipp Kummer bei 290€ an. Diese gibt es in einer Auflage von 10 Exemplaren und jedes ist in sich doch irgendwo ein Unikat, da keines dem anderen in seiner Farbgebung gleicht. Sie sind also eine hervorragende Möglichkeit sich an die Kunstsammlung heranzutrauen oder auch eine großartige Geschenkidee, wenn es mal etwas anderes sein darf.